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1943 spürt man in Oberschlesien noch nicht viel von den Schrecken des Krieges. Das ändert sich jedoch schon bald und mit den Augen eines Kindes begleitet man die Familie nicht nur durch die Zeit des Zweiten Weltkrieges, sondern auch bei Flucht und der Suche nach einer neuen Heimat.

Gleiwitz in Oberschlesien 1943. Mit den Augen eines Kindes, das im Text immer "der Junge" genannt wird, erlebt man eine Familiengeschichte zwischen Anpassung an den Nationalsozialismus und Verweigerung, die Schrecken des Krieges, Flucht, Hunger. Nach der Ankunft im amerikanischen Sektor erleben sie Ablehnung durch die Bevölkerung, versuchen, sich eine Existenz aufzubauen. Not und Hunger sind noch immer ständige Begleiter. Dies ändert sich erst mit Beginn des Wirtschaftswunders Anfang der 1950er-Jahre. Genau diese Zeitspanne umreißt Wolfgang Bittner nicht nur mit der Entwicklung der Familie des Jungen, sondern verbindet gekonnt die deutsche Politik während dieser zehn Jahre mit Beobachtungen der Familienmitglieder. Zum Beispiel, dass viele Nazitreue schon bald nach dem Krieg wieder verantwortungsvolle Positionen besetzen. Sehr spannend wird hier Geschichte vermittelt, wird der Verlust der Heimat für die Leser schmerzlich nacherlebbar, aber auch die Ausgrenzung als "Polacken" im Westen. Hier wird Geschichte lebendig, deshalb allen Bibliotheken empfohlen.

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