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Der preußisch-französische Krieg von 1870/71 mag weit entfernt scheinen, doch er veränderte die politische Landkarte Europas, brachte die französische Republik und das Deutsche Kaiserreich hervor und verstärkte politische Metaphern wie die von der "Erbfeindschaft", die bis heute nachklingen.

Berlin verdankt ihm die Siegessäule und Preußen-Deutschland die Rolle der europäischen Vormacht. Der Krieg Preußens mit Frankreich jährt sich 2020 zu 150. Mal. Hierzu legt K.-J. Bremm ("Waterloo 1815", ID-B 17/15; zum Siebenjährigen Krieg: ID-B 48/17) in bewährter Manier und Sachkunde eine aktuelle, gut lesbare Monografie vor. Mit dem Sieg über Österreich 1866 (K.-J. Bremm: ID-B 17/16) hatte Preußen den deutsch-deutschen Dualismus für sich entschieden. Frankreich war alarmiert, wähnte seine Armee unbesiegbar und zudem benötigte Napoleon III. einen außenpolitischen Erfolg (K. Deinet: ID-G 21/19). Anlass bot die hohenzollersche Thronkandidatur in Spanien; der von Frankreich erzwungene Verzicht ließ sich vom Kanzler des Deutschen Bundes Bismarck intrigantenhaft instrumentalisieren, sodass man sich beiderseits des Rheins zum Waffengang legitimiert sah. Breiter Apparat. - Warum damit beschäftigen? Exemplarisch war dieser Krieg ein Vorbote der industriell-technischen Kriege des 20. Jahrhunderts, politisch brachte er zwei neue Staaten hervor: die Republik in Frankreich und das Deutsche Kaiserreich. (2 S)

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